Die Flucht und die Wahrheit Edward Snowden

Wir schreiben das Jahr 2013, Griechenland und Amerika sind pleite, die NSA und der Britische Geheimdienst hören andere Länder ab und verletzen dadurch die Menschenrechte. Edward Snowden, der Whistleblower (Aufklärer) und Verräter des PRISM-Spionageprogramms der NSA wird als Held gefeiert und wegen Verrat gejagt. Er lebt aktuell in Russland, weil ihm nur hier Asyl gewährt wurde, alle anderen Länder konnten oder wollten ihm kein Asyl gewähren. Edward Sowden arbeitete bei der NSA als Systemadministrator, dadurch hatte er einen großen Überblick über die Dokumente der NSA. Bevor er bei der NSA arbeitete, hatte er bei der CIA gearbeitet, sein durchschnittliches Einkommen lag bei 120 000 Dollar im Jahr.

Als ich, Edward Snowden, nach monatelangem Planen Festplatten des Geheimdienstes NSA gestohlen hatte und nach Hongkong geflogen war, um dort die Daten der WikiLeaks Mitarbeiterin Sarah Harrison zu zeigen, hatte ich eine schwere Entscheidung getroffen. Sarah Harrison begleitet mich nun immer an meiner Seite. Ich hatte meine Freundin Lindsay Mills, mit welcher ich seit fünf Jahren zusammen lebte auf Hawaii, meiner Heimat allein gelassen. Auch meine Familie musste ich verabschieden, da ich sie nicht mehr sehen kann, weil mir nun alle amerikanischen Geheimdienste im Nacken sitzen. Für mich, Edward Snowden war dies eine schwierige Entscheidung die Daten zu veröffentlichen und dadurch lebenslange Haft und die Gefahr zu haben die Familie für lange Zeit nicht wieder zusehen. Ich bin nun ständig auf der Flucht und kann nicht mehr wohin ich will, ich habe kaum noch Geld da ich fast alles für meine Flucht verbrauchte, allerdings habe ich auch viele Jobangebote, z.B. bei dem Sozialen Netzwerk VKontakte. Aber ich denke, dass die Wahrheit helfen wird gegen die USA vorzugehen, die USA kann nicht einfach jeden archivieren und das gesamte Internet überwachen und sich wie die Weltpolizei fühlen. Politische Geheimnisse zu erfahren geht die USA gar nichts an, Politiker abzuhören ist einfach nur unsozial. Die NSA wird im Jahr mit 1,8 Mrd. Dollar finanziell unterstützt, sie zahlt z.B. an Microsoft 272 Millionen Dollar damit sie zugriff auf Server und Sicherheitslücken haben, außerdem wurde erst vor 13 Monaten ein neues Rechenzentrum in der Utah Wüste fertiggestellt, welches 6,4 Millionen Liter Wasser am Tag verbraucht.

Als ich vor zwei Wochen mit dem Flugzeug in Hongkong ankam, folgten mir die ganze Zeit zwei Männer, ich dachte mir das die bestimmt Agenten der CIA sein müssen. Sie verfolgten mich zwei Tage, bis mir die Idee kam zu fliehen, bevor sie mich schnappen. Ich buchte einen Flug nach Moskau mit meinem richtigen Namen, denn ich habe bei ca. 15 Ländern um Asyl gebeten, bekam aber nur von wenigen Ländern Asyl, darunter auch Russland. Ich dachte mir das sie mich sowieso total überwachen werden und deswegen auf die Falle mit dem Namen reinfallen werden. Und tatsächlich die CIA fiel drauf rein, sie stiegen in das Flugzeug, in dem ich an getäuscht hatte zu sitzen. Falls mein Plan schief gelaufen wäre, würden wenigstens alle Daten der NSA veröffentlicht werden, denn ich hatte zuvor meinen Freunden von WikiLeaks vier Kopien der Festplatten verschlüsselt übergeben, wenn ich verhaftet werden sollte, würde ich ihnen den Schlüssel zuschicken. Aber alles lief wie gewollt, die CIA Agenten stiegen ins Flugzeug um 22 Uhr nach Moskau, und ich hatte recht, dass Flugzeug wurde zur Landung gezwungen, mein Plan war es, jetzt doch nach Moskau zu fliegen, aber ohne Agenten, dafür mit der WikiLeaks Mitarbeiterin Sarah Harrison. Ich flog mit vier Laptops und Festplatten im Handgepäck ohne Probleme nach Moskau. Dort lebte ich mit meinem restlichen Geld bei einem alten Freund untergetaucht mit Sarah Harrison. Nun konnte ich nicht mehr ins Internet ohne Spuren zu hinterlassen und auch nicht einfach mit meiner Familie telefonieren, denn die NSA und CIA würden mit Sicherheit ihre Telefongespräche abhören und zurückverfolgen. Mein Handy oder Handys in meiner Nähe mussten ausgeschaltet in den Kühlschrank, damit sie mich nicht abhören können. Ich war also ganz allein in Moskau mit vertrauten Freunden und feierte meinem 30. Geburtstag ohne viel Action. Ich beschäftigte mich am Tag meistens mit den Daten der Festplatten von der NSA und überlegte, was wir veröffentlichen sollten. Außerdem musste ich überlegen, wo und wann ich wieder arbeiten gehe, Angebote bekam ich von den Russen ziemlich viele, als Hacker, Programmierer oder Berater. Mir fehlt aber meine Heimat, meine Freundin, Hawaii, mein Partyleben, welches ich auf Hawaii führte, die Internetfreiheit und meine persönliche Freiheit, ich könnte mich zwar mit meinem Asyl frei in Russland bewegen, aber würde wahrscheinlich schnell erkannt werden. Vielleicht kann mein Vater Lon Snowden bald nach Moskau, er beantragt gerade ein Visum. Langweilig ist es eigentlich nicht, ich lerne gerade russisch und lese russische Literatur von Fjodor Dostojewski und Anton Tschechow und außerdem bin ich nun der meist gesuchteste Mensch auf der Welt, schließlich habe ich verraten, dass die NSA eine Infrastruktur aufgebaut hat, die ihr erlaubt, fast alles abzufangen. Damit wird der Großteil der menschlichen Kommunikation automatisch aufgesaugt. Wenn ich in Ihre E-Mails oder in das Telefon Ihrer Frau hineinsehen wollte, müsste ich nur die abgefangenen Daten aufrufen. Ich kann Ihre E-Mails, Passwörter, Gesprächsdaten und Kreditkarteninformationen bekommen, wenn ich will.

Alle großen Internet Konzerne, wie Microsoft (Skype), Google (YouTube etc.), Facebook, Yahoo!, Apple, AOL und Paltalk wurden mit Geld erpresst (Microsoft bekommt ca. 272 Mio. Dollar im Jahr dafür das die NSA Zugriff auf Sicherheitslücken und Server hat) oder machten freiwillig mit. Google-Entwickler schleuderten ein „Fuck you NSA“ heraus, dafür, dass die NSA ihren Ruf beschädigte.

Ich hoffe, dass sich in Zukunft alles klären wird und eine andere Lösung zur Terrorabwehr ergriffen wird. Auch wünsche ich mir, dass sich das Volk nicht alles gefallen lassen wird und eine demokratische Lösung findet. Die Wahrheit zählt für mich am meisten, wir sollten uns respektieren und nicht abhören und unsere Menschenrechte (Privatsphäre) verletzen, stattdessen sollten wir uns zusammen setzen und absprechen, was wir machen werden.